Dienstag, 14. April 2009

One Night in Bangkok


Truckern unterstellt man hin und wieder gewisse Dinge. Thailand im allgemeinen und Bangkok im speziellen ebenfalls. Verknüpft man nun diese Unterstellungen miteinander, könnte man leicht zum Schluss gelangen, dass ich Ostern aus einem ganz speziellen Grund in Bangkok verbrachte. Dies sei hiermit in aller Klarheit dementiert!

Im Vorfeld meines Städtetrips wurde mir von verschiedenster Seite beschieden, dass Bangkok - bei allem Charme - eine sehr hektische, lärmige und chaotische Stadt sei. Der Verkehr breche regelmässig zusammen und damit das gesamte System der Stadt. Vorab: Mit dem Truck möchte man nicht unbedingt bis ins Stadtzentrum vordringen.

Ich erlebte den Verkehr allerdings als recht gesittet und diszipliniert. Es wird höchst selten gehupt, man sieht keine verworfenen Hände, keine Stinkfinger, keine Schreihälse. Zumindest empfand ich dies so. Das mag natürlich daran liegen, dass ich mit dem Truck des öfteren im Zürcher Stossverkehr hängenblieb und mich deshalb einiges gewohnt bin. Und tatsächlich: Am Freitag blockierten Demonstranten die Strassen rund um das Victory Monument und mein Taxi stand eine knappe Stunde still. Man wähnte sich tatsächlich eine kurze Zeit in Zürich, ausser eben dass die Thais weder hupten noch fluchten noch drängelten.

Der öffentliche Verkehr funktioniert hervorragend, die Metros sind blitzsauber und sicher, der Sky-Train beschert einem nebst einem schnellen Vorankommen auch herrliche Ausblicke auf die City. Ebenfalls sehr erlebnisreich und effizient sind die Kursschiffe, welche im 20-Minuten-Takt flussauf und -ab fahren; für gerade mal 13 Bath, also etwa 50 Räppli. Auch Metro und Sky-Train sind ausgesprochen preiswert.

Allerdings ist das Netz des ÖV noch ausbaufähig. Geplant ist ein Sky-Train, welcher vom Flughafen in die Innenstadt führt. Bislang stehen auf dieser Strecke nur Shuttlebusse und Taxis zur Verfügung. Auch grosse Teile der Stadt sind per ÖV nicht erreichbar. Ich liess mir allerdings sagen, dass man das Problem erkannt hat und daran arbeitet. Und Thais sind genauso diszipliniert und arbeitsam wie wir es sonst nur für uns Schweizer in Anspruch nehmen. Sofern es die politische Situation also erlaubt, dürfte es schon bald noch ruhiger und gesitteter zugehen auf Bangkoks Strassen.

Andererseits: Für 100 Bath, etwa CHF 3.50, fährt man mit dem Taxi durch die halbe Stadt.